Schmid Ziörjen Architektenkollektiv . photos: © Lucas Peter
The Grossmatt school building was built in 1974 to a design by the architect Walter Schindler. Over time, its appearance suffered badly from various interventions. With the complete refurbishment, the disadvantages resulting from the previous measures were rectified and the main entrances to the Grossmatt school and to the adjoining Loppersaal were restructured. The dismantling of the entrance area from 1990 and the development of a more compact design created a new courtyard between the two wings of the building.
The configuration of the façade alludes to the original architectural language of the school building. The mighty external concrete supports at the base remain visible and unclad. The floor which houses the school is located above the concrete structure and is now covered in high-quality ceramic cladding. Large format, green ceramic panels with a corrugated structure reference the original, exposed concrete façade despite its obvious ventilated construction and hard mineral-like surface. The most important change is the completely new construction in the interior of a central stairwell with lift. The interconnected plenums create sightlines between the floors while the distinctive stairwell aids orientation. The classrooms are organised in a contemporary fashion as learning landscapes with learning studios and course rooms around a freely accessible «palavrium». The building intervention in the foyer of the Loppersaal was limited to the entrance area.
Text translated by best architects
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ARCHITEKTUR UND KONTEXT Die Schulanlage Grossmatt wurde im Jahre 1974 vom Architekten Walter Schindler erstellt. Im Laufe der Zeit wurde das Schulhaus durch diverse Um-und Erweiterungsbauten stark verunklärt. Mit der Gesamterneuerung wurden dieaus den früheren Massnahmen herausentstandenen Nachteile behobenund die Hauptzugänge für die Nutzungen der Schule Grossmatt und Loppersaal neu organisiert. Indem der Eingangsbereich von 1990 rückgebaut und neu kompakter gestaltet wurdeentstandzwischen den beiden Gebäudeblöcken ein neuer Innenhof. Grosszügige Vordächer markieren die nun separiertenHaupteingänge von Schule und Saalbau. Durch die beschriebene bauliche Massnahme wird die ursprünglich gut proportionierte Volumetrie der Schulanlage wiederhergestellt und damit verbunden dienatürliche Belichtungssituation in den erdgeschossigen Erschliessungsbereichen und im Foyer wieder deutlich verbessert. ÄUSSERE ERSCHEINUNG Bei der Ausgestaltung der neuen Fassade wird die ursprüngliche Architektursprache des Schulbaus aufgenommen. Diemächtigen, ein-bis zweigeschossigen, aussenliegenden Betonstützen im Sockelbereich bleibenweiterhin unverkleidet sichtbar. Aus diesem Grund wird der thermische Abschluss in jenen Gebäudeteilen weiterhin auf der Innenseite der Stütze geführt. Die Fensterfronten und raumhohen Verglasungen sind mitbronzefarbenen,eloxierten Aluminiumprofilen konstruiert. Derursprünglichen Gliederungentsprechend werden die hochliegenden Glasfelder erhalten und als Kippflügel ausgeführt. Diese sind mit teilweise mit integrierten elektrischen Antrieben ausgestattet und dienen der kontrollierten natürlichen Lüftung. Bei diesem System wird das Raumklima über eine intelligente Steuerung kontrolliert. Ziel ist es, das Gebäude in der Nacht im Sommer effektiv zu kühlen und tagsüber ganzjährig ein optimales und zugfreies Innenraumklima zu gewährleisten. Über der prägenden Betonstruktur liegt das eigentliche Schulgeschoss das wie bisher aussenseitig von einer mineralischen Wärmedämmung umschlossen wird aber neu in einer wertigen Keramikhülle eingekleidet erscheint. Es handelt sich dabei um grossformatige,grüne Keramikplatten mit Wellstruktur. Das Material bildet trotz der offensichtlich vorgehängten Konstruktionsweise mit seiner mineralisch harten Oberfläche eine Referenz zur ursprünglichen Sichtbetonfassade ohne diese nachbilden zu wollen. INNERE ORGANISATION / ERSCHLIESSUNG Als wichtigste Massnahme innerhalb des Gebäudes wird der zentrale Erschliessungskern neugestaltet. Eine offene Treppenanlage mit angrenzendem Liftkern trägt massgeblichzu einem übersichtlicheren Erschliessungssystem bei. Die durchgängigen Lufträume erlauben Sichtbezüge zwischen den Geschossen und die markante Treppenfigur hilft einer besseren Orientierung. Speziell die Untergeschosse profitieren von einer besseren, schwellenlosen Erschliessung aller Ebenen und Anbindung zum restlichen Schulkomplex. 2. Obergeschoss Im obersten Geschoss verbleiben die Fachräume fast an den bisherigen Positionen. Eine einfache Neuorganisation bringt jedoch sämtlichen Räumen Tageslicht über die Fassade und einen betrieblich besser positionierten Singsaal. Eine kleine Volumenerweiterung schafft Raum für einen neuen Lift welcher den behindertengerechten Zugang des obersten Geschosses gewährleistet. 1. Obergeschoss Alle drei Lernlandschaften werden in den drei grossen quadratischen Raumzellen untergebracht und rund um den zentralen Erschliessungskern angeordnet. Dieser erfüllt die brandschutztechnischen Anforderungen effizient und bringt Tageslicht in dietiefen Gebäudegrundrisse. In den Lernlandschaften und im zentralen, offenen Palavrium ist eine freie Möblierung ohne feuerpolizeiliche Einschränkungen möglich. Die Logopädie wird vom Erdgeschoss des Saalgebäudes ins 1.Obergeschoss angrenzend zur Aula umplatziert, da sich diese qualitativ hochwertigen Räume an bester Lage befinden. Erdgeschoss Der Abtausch von Bibliothek und Mehrzweckraum bewirkt eine Erweiterung des Foyers in Richtung Pausenplatz. Für eine grosszügige Eingangszone wird zudem ein Teil des überdachten Aussenraums dem Foyer zugeschlagen, wodurch die ursprünglich etwas gross dimensionierte Überdachung besser proportioniert erscheint. Die Schulverwaltung wird nur partiell angetastet. Die Bereiche Lehrervorbereitung, Garderobe, Sanitärzellen und EDV werden den neuen Bedürfnissenangepasst. Untergeschosse In der Zweifachturnhalle werden die Oberflächen aufgewertet, bzw. erneuert und die Sportgeräte den heutigen Bedürfnissen angepasst. Bei der Wärmeerzeugungsanlage (Holzschnitzelfeuerung und Ölheizung) sind keine baulichen Massnahmen vorgesehen, da die Zentrale für den Wärmeverbund (Fernwärme) erst im Jahr 2006 erstellt wurde und voll funktionsfähig ist. Eingangsbereich Loppersaal Der bauliche Eingriff beim Foyer Loppersaal beschränkt sich auf den Eingangsbereich. Durch die volumetrische Anpassung wird in diesem Bereich die Tragstruktur ergänzt und mit einer neuen Fassadenkonstruktion umhüllt. Über den grosszügigen Vorplatz (Zugangshof) gelangt der Besucher ebenerdig in den neu gestalteten Eingangsbereich des Loppersaals. Über die breite Haupttreppe gelangt man vom Entrée direkt ins Foyer des Loppersaals mit einer neuen Cafébar. Der Mittagstisch kann neu mit direktem Zugang zum Hof ebenfalls von einer freundlicheren Umgebung profitieren. _ Projekt:Gesamterneuerung Schulhaus Grossmatt Hergiswil Adresse: Hergiswil NW Wettbewerb:2015, 1. Rang Planung/Ausführung: 2015 –2019 Bauherrschaft: Politische Gemeinde Hergiswil Architektur: Schmid Ziörjen Architekten, Zürich Mitarbeit: Christina Imfeld(PL), Sandra Labe, Jonathan Brügger, Leonardo Strollo, Rosanna Borsotti, Rafael Schmid, Mark Ziörjen Baumanagement: Ziörjen Baumanagement GmbH, Zürich Freiraumgestaltung:Schrämmli Landschaftsarchitektur GmbH, Brugg Tragwerk:WaltGalmarini AG, Zürich Elektroingenieur:Scherler AG, Luzern Lichtplanung:Mettler Licht AG, Luzern Haustechnikingenieur:Wirthensohn AG, Luzern Sanitäringenieur:Peter Sanitär Planung, Luzern Fassadenplanung: Rood AG Metallbauplanung, Stans Brandschutzplanung: MakiolWiederkehr AG, Beinwil am See Signaletik: Velvet Creative Office, Luzern Fotografie: Lucas Peters, Zürich Schmid Ziörjen Architekten, Zürich