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Kuehn Malvezzi

Parochialkirche . Berlin

Kuehn Malvezzi . Parochialkirche . Berlin (3)

Kuehn Malvezzi . images © Kuehn Malvezzi, Visualisierung: Elephantgreen, Max Nalleweg . + baunetz

Kuehn Malvezzi wins competition for the interior refurbishment of the Parochial Church in Berlin Mitte.
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Above 2nd phase design. Below 1st phase design.
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DER OFFENE RAUM
 Der große leere Raum der Parochialkirche wird erhalten. Raumvolumen und Nackt - heit der Oberflächen sollen in ihrer vorhandenen Form konserviert werden. Dies gilt auch für den offenen Dachstuhl. Das Modellhafte des Nehring-Entwurfs und das geschichtliche Zeugnis des verletzten Innenraums bilden zus ammen eine Architek - tur, der nichts hinzuzufügen ist.
 Der Raum gibt dank seiner Leere der Offenheit Ausdruck. Diese Offenheit ist in der Einheit von Funktion und Form eine Offenheit zum unterschiedlichen Gebrauch, zur s akralen wie zur nicht-religiösen Nutzung. Ein fugenloser Bituterrazzo-B oden mit integrierter Fußbodenheizung bildet die B asis des ges amten Kirchenraums.
 Als Ausstellungsort kann die Parochialkirche temporär in ihrer Gänze wie in Teilen, im großen Kirchenraum wie in der Intimit ät der Winterkirche Verwendung finden. Dies geschieht durch temporäre Displays, die der Architektur gegenüber diskret bleiben. Es gilt, sowenig wie möglich in den Raum einzugreifen. In diesem Sinn folgt auch die Schaurest aurierung der Offenheit des Raums. Sie ist nicht an einen speziellen Ort gebunden, sondern kann temporär überall Platz finden.
 DAS INSTRUMENT
 Den Kontrapunkt zum offenen Raum bildet das Instrument. Es ist kompakt gebündel - te Funktion, deren Entfaltung dem spezifischen Anlass folgt. Frei in die Westkonche eingestellt, ist das Instrument ein sorgfältig gest alteter einfacher Holzkörper, der sich auf verschiedene Art öffnen und gebrauchen lässt, während er im Ruhezust and eine klare und zurückhaltende Figur bildet.
 Die allseitige Zugänglichkeit der Magazine im Erdgeschoss erlaubt deren Gebrauch als Schaumagazin, indem einzelne Auszüge temporär in die helle Konche gezogen werden. Ein Holzsteg verbindet das Instrument mit der Winterkirche und den beiden Stiegen. Auch auf dieser Ebene sind kompakte Auszüge des Magazins angeordnet, die sich vom Steg öffnen und betrachten lassen.
 Die erhöhte Orgel ist dem Kirchenraum zugewandt und wird über eine ausschwenk - bare St ahlstiege erreicht. Durch Öffnen der großen Flügel zeigt sich die Orgel im Gebrauch. Das lichtgeschützte Magazin der S akralen Kunst ist in Form großformati - ger Holzrahmen-Schiebeelemente mit Gitterfüllung in das Instrument integriert. Jedes Element ist einzeln herausziehbar durch kugelgelagerte Registerauszüge auf Rollen.

COMPETITION 1ST PRIZE
 COMMISSION: EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ST. PETRI - ST. MARIEN BERLIN
 PROJECT TEAM: KARIN FENDT, PETER FRANZ WEBER, WASSILY WALTER
 BERLIN 2015