In der südlichen Hälfte der Stadt Aarau liegen die weitläufigen Wohnquartiere der Gartenstadt Aarau, die weitgehend durch eine offene Bebauung mit freistehenden Einfamilienhäusern charakterisiert werden. Diese für Aarau kennzeichnenden so genannten Gartenstadtquartiere sind städtebaugeschichtlich von gesamtschweizerischer Bedeutung. Wesentlich für das Erscheinungsbild der Quartiere sind der umzäunte Garten und der orthogonale Bebauungsplan. Die Qualität dieser Bebauung liegt in ihrer grossen Ausdehnung und Homogenität.
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Das Einfamilienhaus «S» verfolgt den Gedanken des fliessenden Raumes.
Der Wohnraum im Erdgeschoss ist als fliessender Raum ausgebildet und lässt Blickbeziehungen zwischen den Nutzungsbereichen und dem Aussenraum zu. Wohnraum und Essraum werden im Erdgeschoss so zu einem Gesamtraum zusammengefügt. Zwei Funktionseinheiten aus Küche mit Geräteraum, und Erschliessungstrakt mit WC bestehend, sind in diesen Raum eingestellt. Vom Wohnraum blickt man durch grossflächige und raumhohe Fenster zum Garten. Die Blickbeziehungen im Erdgeschoss ermöglichen, dass Garten, Lounge und Pool Teil des Innenraumes werden. Die Privatsphäre ist bis zur Gartenmauer ausgeweitet.
In der ersten Etage wird das Prinzip umgekehrt: Die vier in den Ecken angeordneten Raumeinheiten nehmen Nutzungen auf und dienen dem Aufenthalt und der zusammenhängende Raum fungiert als Erschliessungsraum. Der Bewegungsraum hat je in seiner Flucht eine Beziehung zum Aussenraum. Die Wandöffnungen sind als Einschnitt in der Fassade im Obergeschoss sichtbar. Diese Etage ist sowohl durch ihre Funktion als Rückzugsort, als auch durch ihre Bauart – als auskragendes und aufgesetztes Bauteil – inhaltlich und optisch vom Sockelgeschoss differenziert.
Die Wellblechfassade aus anodisiertem Aluminium bildet die schützende Hülle um das Obergeschoss. Das Gebäude weckt Assoziationen an ein Nest auf einem Sockel.