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KUEHN MALVEZZI

ROOFTOP GREENHOUSE . Oberhausen

KUEHN MALVEZZI . ROOFTOP GREENHOUSE . Oberhausen  (1)

KUEHN MALVEZZI . renders: © Jonas Marx . + competitionline

Winning competition entry.
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MODELL
Das Projekt besitzt Vorbildcharakter für Oberhausen und weit darüber hinaus. Dies zeigt sich zunächst auf architektonischer, technischer und städtebaulicher Ebene. Seine Wirkung entfaltet sich aber besonders im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements und der öffentlichen Aneignung. Technische Innovationen, wie auch tradierte, mitunter überraschend einfache Techniken werden neu entdeckt, reinterpretiert und auf sinnfällige, erlebbare Weise in Zusammenhang gebracht.

IDENTITÄT
Als neuer Akteur tritt das Bauwerk dem Ensemble öffentlicher Gebäude bei, die mit ihren markanten Ziegelfassaden die Protagonisten im Stadtbild Oberhausens bilden. Aus dem Spannungsverhältnis von Körperhaftigkeit des Backsteinbaus und filigraner Leichtigkeit des Gewächshauses resultiert die neue Identität des stadträumlich bedeutenden Ortes am Altmarkt.

VERTIKALER GARTEN
Am Übergang von offener zu geschlossener Bebauung markiert der vertikale Garten den Aufgang zum Dach. Ein raumhaltiges Gerüst dient als Tragstruktur für Treppen, Plattformen, Lastenaufzug, Pflanz- und Filtertröge sowie Rankhilfen. Auf diese Weise entsteht ein abwechslungsreicher Parcours, der für die Besucherinnen und Besucher vielfältige Orte und Ausblicke bereithält und zur Partizipation am Urban Gardening einlädt.

VITRINE
Der Altmarktgarten im Dachgewächshaus bildet den Höhepunkt des Parcours. Mit seiner bündigen, firstständigen Front entwickelt er auf selbstverständliche Weise eine klare Sichtbarkeit am Altmarkt. Zwei Loggien für Mitarbeiter und Besucher des Gewächshauses unterbrechen die Regelmäßigkeit der beiden Straßenfassaden und fangen den Blick. Die so entstehende Rhythmisierung erweist der alten Parzellenstruktur entlang der Marktstraße und Friedrich-Karl-Straße ihre Referenz. Die Verwendung standardisierter Bauteile ermöglicht eine sparsame Konstruktion und einen effizienten Betrieb.

STRUKTUR
Die drei Bereiche Bürohaus, Gewächshaus und Aufgang sind in ihrer Gliederung modular aufeinander bezogen. Eine Struktur aus verzinktem Stahl nimmt dieses Grundmaß auf und variiert es in unterschiedlichen Bauteilen: vertikal als Teilung der Bürofenster, der gläsernen Gewächshauswand sowie des offenen Rankgerüstes. Horizontal setzen sich die Plattformen des Gerüsts geschossweise in den umlaufenden Fenstersimsen fort.

KONTEXT
Das Dach bildet aus der Regelmäßigkeit seiner Struktur zu den drei Straßenseiten hin jeweils einen unterschiedlichen Abschluss aus: Zur Marktstraße tritt es giebelständig deutlich lesbar als eigenständiger Solitär zwischen die beiden Kaufhäuser, die mit ihren Eckrundungen aufeinander bezogen bleiben. Zum Altmarkt bildet es firstständig eine hohe Front. Die offene, begrünte Fuge vermittelt zum Nachbargebäude am Altmarkt. Auf der Friedrich-Karl-Straße vermittelt das Gebäude in mehreren Stufen zur angrenzenden Bebauung. Das Gewächshaus steht hier traufständig und endet bündig mit dem Rücksprung des Baukörpers, der am Ende nur noch über vier Geschosse reicht.

ADRESSEN
Das Jobcenter erhält seine Adresse an der Ecke Altmarkt/Marktstraße deutlich ablesbar durch die Tiefe der Leibungen an den beiden Eingängen beiderseits der Ecke. Die Gastronomie erhält ihre Adresse in der Tiefe des Platzes neben der Fuge, über deren Fahrstuhl sie mit den Erzeugnissen des Gartens beliefert wird. Mit dem vertikalen Garten gwinnt auch der Altmarktgarten eine Adresse am Platz.
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FACADE HERBERT-WEHNER-HAUS
COMPETITION SHORTLIST
COMMISSION: KONZENTRATION GMBH
PROJECT TEAM: KARIN FENDT, PETER FRANZ WEBER
DRESDEN 2016