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Summacumfemmer Architekten

House B . Ottendorf

Summacumfemmer Architekten . House B . Ottendorf afasia (1)

Summacumfemmer Architekten . photos: © Florian Summa

Kann ein Haus mehr »Caravan« sein als Villa? Flüchtig und zugleich fest verwurzelt in einem gro-ßen Garten? Könnte ein großes Dach all das unter sich vereinen, was ein entspanntes Haus benö-tigt? Und könnte diese Welt unter dem Dach so komplex und vielfältig sein wie das Leben selbst – jedoch erschwinglich für eine junge Familie?

Das Dach ist eine einfache Systembaukonstruktion aus dem Agrarsektor, der Wohnbereich ein konventioneller Holzrahmenbau und jedes Fenster zusammengesetzt aus dem standardisierten Holzfensterprofil IV-78.

Die Freude der Architekten bestand im »Tuning« dieser Produkte und Verfahren. Die Geometrie der Stahlelemente konnten sie formen, weil die meisten von ihnen aus Gründen der Wirtschaftlich-keit lasergeschweißt wurden und sie somit nicht an gewalzte Normprofile gebunden waren. Die Decken des Holzbaus ließen sich verblüffend weit spannen, weil sie nur noch sich selbst tragen müssen und alle übrigen Lasten vom Hallendach abgetragen werden. Und die etwas plumpen For-men des Fensterprofil IV-78 kompensierten die Planer durch eine neue Gewichtung der Einzelteile des Fensters: Mit großen Festverglasungen, deren schwarze Rahmen sich fast mit dem Glas ver-binden – und Öffnungsflügeln mit transparent geölten Rahmen, die die Architekten so lange verbrei-terten, bis sie ihre spannungsvolle Präsenz erhalten hatten.
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