0

Bearth & Deplazes

Winery Obrecht . Jenins

Bearth & Deplazes . photos: © Ralph Feiner . © Daniel Mettler

The winery is loc­ated at the east­ern en­trance to the vil­lage of Jen­ins and in­cludes a torkel with cu­v­erie, bottle stor­age, aging cel­lar, aging and con­nect­ing tun­nels, of­fice, kit­chen, tast­ing room/​or­angery and gar­age.
_

Beim eingegebenen Projekt in Jenins handelt es sich um ein Weingut, welches ein Torkel mit Cuverie, Flaschenlager, Reifekeller, Reife- und Verbindungsstollen, Büro, Küche, Degustationsraum/Orangerie und Remise beinhaltet. Die Besonderheit des Projektes ist die Integration eines grossen Bauvolumens in die vorhandene, ortsbauliche Situation am östlichen Dorfeingang Jenins.

Ausgangslage
2006 übernahmen Christian und Francisca Obrecht-Lustenberger in Jenins,Malans knapp sieben Hektar Rebland in fünfter Generation. Der bestehende Weinkeller wurde daraufhin zu klein. Während gut zehn Jahren in einem «Provisorium» im Untergeschoss einer Spedition eingemietet wurde abgewägt zwischen eines Neubaus in den Reben ausserhalb des Dorfes oder eines Neubaus am bestehenden Gehöft. Um der Zersiedelung entgegenzuwirken und die gesellschaftliche Struktur des Dorfes zu stärken, entschied man sich für die Lage im Dorf.

Entwurfsidee
Die Einbettung des neuen Kellers in den Bungert erfolgt in starker, subtiler Rücksichtnahme auf die Topografie. Durch die Geländeaufschüttung entsteht im Südwesten eine kontinuierliche Hangneigung. Damit gelingt es auch, das neue oberirdische sichtbare Gebäudevolumen harmonisch in den Bungert einzubetten. Der neue Innenhof, von dem auch die alten wie neuen Remisen zugänglich sind, wird über einen Flurweg vom Verduonig entlang der westlichen Parzellengrenze erschlossen. Durch das bewusste Abrücken der Vorfahrt an südlicher Seite des Gebäudes wird die sichtbare oberirdische Gebäudehöhe markant reduziert, gleichzeitig bietet die neu geschaffene Situation wesentliche betriebliche Optimierungen. So dient sie der Anlieferung des Untergeschosses. Durch eine terrassierte Böschung fügt sich die Vorfahrt weich und natürlich in die Topografie.

Projektierung
Ein umfangreiches und vertieftes Variantenstudium hat gezeigt, dass das bestehende Weingut zur Sonne, das durch einen stimmigen Innenhof gekennzeichnet ist, im Süden zum Teil in der Dorf- und zum Teil in der Landwirtschaftszone sinnvoll erweitert werden kann. Insbesondere sprechen dafür, dass die bestehenden Räume weiterhin gebraucht werden können sowie der haushälterische Umgang mit Bauland, welche auch in unmittelbarem Interesse der inneren Verdichtung steht. Durch das Weiterbauen am Bestand kann die Qualität des Gehöfts mit Innenhof und somit das charaktertypische Ortsbild erhalten respektive verstärkt werden. Das Wiederbetreiben des Weinguts im Dorf soll auch im sozialen Sinne der Öffentlichkeit stehen.