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Herzog & de Meuron

Roche pRED Center . BASEL

Herzog & de Meuron

Official opening of Roche’s new Pharmaceutical Research and Early Development (pRED) Center in Basel. This cutting-edge facility is a key component of Roche’s strategic development plan, setting new standards in research infrastructure.

The pRED Center features the world’s first multi-story laboratory buildings and is designed with a focus on maximum flexibility and streamlined communication. With the capacity to accommodate up to 1,800 employees, the pRED Center will foster collaboration and drive advancements in pharmaceutical research.
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 Das neue pharmaceutical Research and Early Development Center des Basler Pharmakonzerns Roche, kurz pRED Center, besteht aus einem Ensemble mit vier einzelnen Gebäuden. Sie befinden sich im Osten der Stadt entlang der zentralen Achse des Roche-Campus an der Grenzacherstrasse, einem öffentlichen Raum, der direkt durch das Areal führt. Der Strassenraum wurde begrünt und hat sich zu einem urbanen Zentrum innerhalb des Quartiers entwickelt. In Weiterführung des Masterplans von Otto R. Salvisberg aus den 1930er Jahren integrieren sich die Gebäude des pRED Centers in die Rasterstruktur des Areals. Eine Abstufung der Bauten nach Westen hin von einer Höhe von 114 Metern auf 18 Meter schafft eine städtebauliche Anbindung an die angrenzende Wohnbebauung. Auf Erdgeschossebene sind die vier Baukörper über einen grossen überdachten Boulevard mit zahlreichen Sondernutzungen verbunden. Gleichzeitig bleiben die Einzelvolumen der Gebäude im Stadtraum lesbar. Innerhalb des Gebiets sowie zum Quartier und zu den angrenzenden Grünräumen hin entstehen neue vielfältige Sichtbeziehungen. Durch eine gezielte Durchwegung sowie einen begrünten Platz zwischen den Gebäuden entsteht eine natürliche Durchlässigkeit – der Roche Campus öffnet sich noch stärker zur Stadt und wird ein Teil des städtischen Lebens. Mit dem Bau des pRED Centers werden neue Massstäbe bei der Standortentwicklung von Roche geschaffen: mit den ersten Laborgebäuden im Hochhausmassstabund einem Nutzungskonzept, welches den Fokus auf höchste Flexibilität und einfache Kommunikationswege legt. Die beiden niedrigeren Gebäude sind vornehmlich für Büro- und Konferenznutzungen vorgesehen, während sich in den beiden höheren Baukörpern die Labornutzungen und die Forschungsinfrastrukturen befinden. Insgesamt bieten die vier Gebäude Platz für bis zu 1800 Mitarbeitende.

Architektur
Die vier Gebäude des pRED Centers fügen sich räumlich und gestalterisch in das Raster und das Höhenprofil desBebauungsplans des Roche-Areals ein. Die beiden niedrigeren Bürogebäude führen die Tradition der Roche-Architektur mit horizontal gegliederten Bandfassaden fort. Die beiden Hochhäuser hingegen folgen einem vertikalen Gliederungsprinzip. Die Fassade der Hochhäuser besteht aus einer zweischaligen «Closed Cavity Fassade» (CCF) mit integrierten Sonnen- und Blendschutz-Rafflamellen,welche für einen maximalen Nutzerkomfort bei gleichzeitiger Minimierung der Instandhaltungskostensorgen.Der transparente Anteil der Fassade beträgt jeweils ca. 60% und bietet so eine optimale natürliche Belichtung der Flächen und garantiert eine nachhaltige Energiebilanz.

Avenue
Das Konzept der «Avenue» entstand aus der Idee, einfunktionales und gestalterisches Ensemble zu schaffen, beiwelchem die einzelnen Gebäudevolumen ablesbar bleiben. Die Avenue verbindet die Gebäude im Erdgeschoss in Form eines überdachten Boulevards, der unmittelbar an denöffentlichen Strassenraum angrenzt. Durch die Glasfassade werden Nutzungen innerhalb des Forschungszentrums nach aussen hin sichtbar. Sie ermöglicht Passantinnen und Passanten Einblicke in die Labore und sorgt für Transparenz und eine Öffnung zum umliegenden Quartier.

Science Square
Durch die präzise Positionierung der Gebäudevolumen entsteht nördlich des pRED Centers der «Science Square», ein neuer begrünter Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, der vielseitig nutzbar ist und zum Verweilen, zu informellen Besprechungen oder zu spontanen Begegnungen einlädt.

Konzept
Das Raumprogramm gliedert sich neben den beiden Hauptnutzungen von Labor und Büro in einen zentralen Konferenzbereich mit Auditorien und Schulungsräumen, in Zonen für Empfang, Meetings, Projekträume, Technik, Laborlogistik sowie Velo- und PKW-Parking im Untergeschoss. Attraktive Aussenbereiche, Flächen für Veranstaltungen, eine Bar sowie Teeküchen undAufenthaltsbereiche – all das trägt zu einer kollaborativen Atmosphäre bei, in der die Mitarbeitenden kommunizieren, zusammenarbeiten, sich treffen und so die wissenschaftliche Innovation vorantreiben. Die Grundrisse der Gebäude sind darauf ausgelegt, eine moderne, flexible Forschungs- und Arbeitsumgebung zu gewährleisten, die kontinuierlich an die neuesten Forschungsbedürfnisse angepasst werden kann.Das modulare Gebäudekonzept der beiden Laborgebäude bietet durch die Positionierung der tragenden Elemente, das angepassten Logistik- und Hygienekonzept sowie dieBereitstellung und Vorinstallation mit allen wichtigenLabormedien eine maximale Nutzungsflexibilität, welche es ermöglicht, das Gebäude ohne wesentliche betriebliche Einschränkungen in kürzester Zeit für mögliche neue Anforderungen aus der Forschung zu adaptieren.

Zur Förderung von Interaktion und kurzenKommunikationswegen wurden in den Bürogebäudenjeweils drei Etagen zu einer Einheit zusammengeschlossen. Die Etagen sind über eine offene Wendeltreppe verbunden,wodurch Blickbezüge zwischen den Geschossen und direkte Sichtverbindungen entstehen. Sie fördern eine einfache und unkomplizierte Kommunikation zwischen den Teams. Teeküchen, weitere Sitzmöglichkeiten sowie Sitzungszimmer auf den jeweils mittleren Etagen bietenzusätzlich Möglichkeiten für Austausch und Zusammenarbeit. Ergänzt wird das Angebot an Orten zum informellen Austausch durch die Integration von Cafés, Restaurants sowie einem Geschoss mit Bibliothek, Leseplätzen und Projekträumen.

Nachhaltigkeit
Die grösstmögliche Flexibilität und Offenheit für zukünftige Forschungsschwerpunkte tragen entscheidend zur Langlebigkeit der Architektur bei. Einen weiteren Beitrag leistet auch das gute Raumklima – dank gesunderMaterialien und einem hohen Anteil wiederverwerteter Elemente wie die Möblierung, die grösstenteils aus den Beständen von Roche übernommen werden konnte.

Das pRED-Center wurde in einer bereits vorhandenen Baugrube errichtet, wodurch ein grosser Teil der anfallenden grauen Energie bei der Errichtung eines Neubaus eingespart werden konnte. Von einer effizienten Heiz-Kühldecke mit hohem thermischem Komfort, über die Kühlung mittels Grundwasser bis hin zu einer maximalen Flächenausnutzung durch die Verdichtung der Funktionen bei optimierten Arbeitsabläufen konnte eine Vielzahl an Massnahmen zur Verminderung des Energieverbrauchs umgesetzt werden, welche zu einer signifikanten Reduktion des Jahresenergieverbrauchs führen. Die grossflächigenPhotovoltaikanlagen ergänzen die CO2-neutrale Energieversorgung.

Natur und Artenvielfalt werden durch begrünte Dächer, üppige Innen- und Außenbegrünung und zahlreiche Nistmöglichkeiten für Vögel in der Fassade gefördert.