Publix – House for Journalism and Public Affairs . Berlin
AFF Architekten . photos: © Tjark Spille . + baunetz
“Publix” – the House for Journalism and Public Affairs – along with the neighboring “Spore Initiative” creates a distinct public urban district.
Publix serves as a mediator of the surrounding structures, facilitating connections between the built environment and public spaces. The combination of these two entities fosters a vibrant community that emphasizes the importance of journalism and public discourse while respecting the urban landscape.·
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»Publix« – das Haus für Journalismus und Öffentlichkeit – bildet zusammen mit der benachbarten »Spore Initiative« ein eigenständiges öffentliches Stadtquartier, das an der Nahtstelle von geschlossener Blockrandbebauung und gereihten Parksolitären entlang der Hermannstraße seine Funktion als Vermittler der Strukturen übernimmt. Ein »Ort des Treffens« bildet den Leitgedanken der baulichen Typologie, der durch differenzierte Freiräume im Verbund mit den Raumfunktionen ausformuliert wird. Zwischen den versetzten Volumen der beiden Baukörper entsteht eine räumliche Aufweitung des öffentlichen Straßenraums. Einem Vorplatz gleichend entsteht ein besonderer Aktionsraum, der die gemeinsame Adresse der beiden Institutionen bildet. Das historische Friedhofsportal wird in das Freiraumkonzept integriert und platziert sich als selbstverständliches Passstück zwischen den beiden Gebäuden. Die rau geschalte, monolithische Betonfassade und der gestaffelte Baukörper positionieren sich selbstbewusst im Stadtraum und vermitteln einen widerstandsfähigen, fast wehrhaften Charakter. Das Wechselspiel aus Transparenz und Massivität spiegelt die Ambivalenz des Hauses wider. Die großzügigen Verglasungen im Erdgeschoss verbinden visuell und einladend den Stadtraum mit dem rückwärtigen Park und vermitteln Transparenz und Offenheit. Gleichzeitig soll das Haus auch Journalisten und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die mit sensiblen Informationen und schutzbedürftigen Menschen arbeiten, einen sicheren Raum für ihre Arbeit bieten. Durch die nahtlose Verwebung der ebenerdigen Außen- und Innenräume wird das Gebäude dem Anspruch gerecht, der Öffentlichkeit einen niederschwelligen Zugang zu einem einzigartigen Ort für Journalismus, Meinungsaustausch und Demokratieerhalt zu ermöglichen. Das Erdgeschoss als offenes Raumkontinuum funktioniert wie ein Forum, das durch ineinanderfließende Raumfunktionen – wie Empfang, Kantine, Box, Konferenzraum und Audio-Videostudios – bespielt wird. Es bietet Raum für Aktionen, spontane Aufnahmen und Settings. Es entsteht ein Ort für Kommunikation und Interaktion zwischen den Journalisten und Organisationen im Haus, der Nachbarschaft und der allgemeinen Öffentlichkeit. Über mobile und faltbare Wandelemente lässt sich das Forum in seiner Fläche verändern und flexibel bespielen. Eine in zimmermannsmäßiger Manier gefertigte Sitzstufentreppe aus massiven Douglasienholzbohlen heimischen Forsts markiert das Herzstück des Forums. Sie dient gleichermaßen als Podium wie auch als Tribüne und bietet Platz zum Verweilen, Recherchieren und zum Austausch. Die innenräumliche Materialkomposition aus verzinktem Metall, Sichtbeton und Douglasienholz sowie sichtbare Installationen suggerieren bewusst das Bild einer journalistischen Werkstatt und grenzen das Gebäude von einem klassischen Bürohaus ab. Das Konzept des Hauses schöpft den Mehrwert einer gemeinschaftlichen Nutzung von Nebenflächen und die Optimierung der Erschließungsbereiche maximal aus. Nur ein Sicherheitstreppenhaus, etagenweise zugeordnete gemeinschaftliche Sanitärräume, Teeküchen und Technikbereiche ermöglichen eine effektive und nachhaltige Flächenausnutzung.