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undjurekbrüggen

Luise 19E

undjurekbrüggen . photos: © Hannes Heitmüller

Luise 19E was once a dilapidated building with four garages and was due to be demolished.

Luise 19E stands on the heritage-protected grounds of the Uferwerk eG – a cooperative for communal and sustainable multigenerational living.

The building had partly no foundations. The soil was contaminated with oil and the brick walls had large cracks. Rain was pouring in through the roof. The roofing contained asbestos and PAHs. The interiors seemed small and dark. The brickwork was cold and damp.

The young architects won a competition with the aim of saving the existing building and avoiding demolition. Despite the very poor condition and the already approved replacement building, they proposed to preserve and renovate Luise 19E as far as possible. Luise 19E should become a community house for all residents – a meeting place and common living space for all.

The new design and use of Luise 19E was developed in a participatory planning and construction process with the cooperative’s residents. The use and design of the building was discussed in numerous workshops, lectures and project groups, and the people involved in the construction site worked on it themselves.

The roof had to be demolished and disposed of because of the heavy contamination. The eastern garage had to be demolished because it had no foundations. The previous volume was rebuilt with large, new openings using the stones from the deconstruction. The partition walls were demolished except for wall supports, and the outer walls were built up and renovated using the stones obtained through partial deconstruction. A new ring beam stabilises the building. A ceiling made of wooden beams supports the wood fibre insulation and a green roof. Above this is a translucent photovoltaic system made of individual tubes.

The existing building was left in its heterogeneity and only structurally repaired or supplemented with material reused on site. The new roof with its visible wooden beams and concrete ring beam contrasts with the existing structure both internally and externally. The former garages remain recognisable through the wall supports and structure the large common room. The interior space opens through a large sliding window to the east onto the terrace and the adjacent river.

Luise 19E not only stores grey energy in its existing walls and foundations – the bricks recovered from the deconstruction were also reused during the renovation. Luise 19E compensates for the sealing of the ground with a new green roof. The photovoltaic system mounted above the plants produces renewable electricity. Climate-positive interior insulation made of hemp lime reduces energy consumption. Various walled-in nesting boxes in the façades provide habitats for numerous bird species and promote biodiversity.

A dilapidated outbuilding has become an open, meeting place for the cooperative housing project. Luise 19E is now an ecological, spacious community centre for all residents of the cooperative, for guests, for plants and for animals.
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Luise19E war einmal ein altes dreckiges Gebäude mit vier Garagen und sollte abgerissen werden. 

Luise 19E steht auf dem denkmalgeschützten Gelände der Uferwerk eG - eine Genossenschaft für gemeinschaftliches und nachhaltiges Mehrgenerationenwohnen. 

Die Fundamente waren teilweise ungenügend tief gegründet. Der Boden war kontaminiert mit Öl und die gemauerten Wände hatten große Risse. Durch das Dach regnete es hinein. Die Dachdeckung enthielt Asbest und PAK. Die Innenräume schienen klein und dunkel. Das Mauerwerk wirkte kalt und feucht. 

Bei einem Wettbewerb gewannen die jungen Architekt:innen und retteten den Bestand. Trotz des sehr schlechten Zustandes und des bereits genehmigten Ersatzneubaus schlugen sie vor, Luise 19E soweit wie möglich zu erhalten und zu sanieren. Luise 19E sollte zu einem Gemeinschaftshaus für alle Bewohner:innen werden - ein Treffpunkt und gemeinsamer Wohnraum für alle.

Die neue Gestalt und Nutzung von Luise 19E entstand in einem partizipativen Planungs- und Bauprozess mit den Genossenschaftler:innen. In zahlreichen Workshops, Vorträgen und Projektgruppen wurde über die Nutzung und Gestaltung diskutiert - in zahlreichen Arbeitseinsätzen wurde in Eigenarbeit auf der Baustelle mitgearbeitet. 

Das Dach musste wegen der starken Kontamination abgerissen und entsorgt werden. Die östliche Garage ohne bestehendes Fundament konnte vorsichtig abgebaut und neue Fundamente errichtet werden. Aus den Steinen des Abbaus wurde das vorherige Volumen mit großen, neuen Öffnungen wieder aufgebaut. Die Zwischenwände wurden bis auf Wandvorlagen abgerissen und die Außenwände mit den dadurch gewonnen Steinen auf eine Höhe aufgemauert und saniert. Ein neuer Ringanker stabilisiert das Gebäude. Eine Decke aus Holzbalken trägt die Holzfaserdämmung und ein Gründach. Darüber liegt eine lichtdurchlässige Photovoltaik Anlage aus einzelnen Röhren.

Der Bestand wurde in seiner Heterogenität belassen und nur konstruktiv ausgebessert beziehungsweise mit wiederverwendetem Material ergänzt. Das neue Dach mit sichtbarer Holzbalkendecke und Ringanker setzt sich im Inneren wie im Äußeren vom Bestand ab. Die ehemaligen Garagen bleiben durch die Wandvorlagen erkennbar und gliedern den großen Gemeinschaftsraum. Dieser öffnet sich durch ein großes Schiebefenster nach Osten auf die Terrasse und zum angrenzenden Fluss.

Luise 19E speichert in ihren Bestandsmauern und den bestehenden Fundamenten nicht nur graue Energie - bei der Sanierung wurden auch die aus dem Rückbau gewonnen Ziegelsteine wiederverwendet und wieder eingebaut. Die Versiegelung des Bodens kompensiert Luise 19E mit einem neuen Gründach und ihre darüber aufgeständerte Photovoltaik Anlage produziert regenerativen Strom. Eine klimapositive Innendämmung aus Hanfkalk reduziert den Energieverbrauch. Verschiedene, eingemauerte Nistkästen in den Fassaden bieten Lebensraum für zahlreiche Vogelarten und fördern die Biodiversität. 

Luise 19E ist nun ein ökologisches, großzügiges Gemeinschaftshaus für alle Bewohner:innen der Genossenschaft, für Gäste, für Pflanzen und für Tiere.