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idArchitekt.innen . AETAL

ROOT . Neubau dreier . Stetten

idArchitekt.innen . + AETAL . photos: © Valentin Jeck

On the Rootacker in Stetten, a development structure is proposed that corresponds to the existing neighbourhood of single-family houses. The sloping site is occupied by three apartment buildings, which follow the natural course of the terrain.
Although the desired density is achieved, the gra- dation leaves enough space between the buildings and allows an unobstructed view over the valley.
Each of the three houses include five bright flats with different sizes and floor plans. They all have in common an orientation towards the view and a fluid sequence of rooms.

The architectural expression is characterised by a specific use of building materials – structurally consistent and playful at the same time.
The brickwork is the most characteristic compo- nent. The outer layer of the double-shell masonry made of whitewashed sand-lime brick, rests on a concrete base. The wall openings in the facing brickwork are spanned by precast lintels. The classic façade lintel, consisting of a reinforced concrete core and a brick shell in front of it, is divided up according to its function. Spanning and cladding are separated and both components are made visible.
The clinker brick lintel is traditionally masoned and, in addition to its decorative design function, transfers the loads of the masonry above it to the precast concrete lintel below. This in turn ensures the load transmission to the neighbouring sand- lime brickwork. In addition to the use of clinker as a decorative element contrasting with the sand-lime brick, it is also used as a load-bearing element supporting the corner balconies.

The materiality of masonry is not only to be seen on the outside, but also to be equally tangible in the interior. The brick walls are painted white, and where the supporting structure is reduced to columns, the bricks are left completely raw. In an equally direct approach to the material character- istics of cement, the concrete ceilings, walls and anhydrite floor are left visible. Furthermore the cherry wood carpentry with its pure naturalness creates a warm and cozy atmosphere.
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 Mit dem Ziel einer nachhaltigen und respektvollen Nutzung des Baugrunds, wird auf dem Rootacker in Stetten eine Bebauungsstruktur vorgeschlagen, die in der Körnung weitestgehend dem vorhande- nen Einfamilienhaus-Quartier entspricht.
Das abfallende Grundstück wird mit drei Mehrfa- milienhäusern besetzt, welche sowohl in ihrer Auf- fächerung im Grundriss als auch in ihrer Höhenla- ge dem natürlichen Verlauf des Terrains folgen. Die so erzielte Staffelung lässt trotz der gewünschten Verdichtung genügend Raum zwischen den Bau- körpern und gewährt nicht nur den Bewohnern den freien Blick über das Tal und auf die Weite der Vulkan- und Burgenlandschaft im Osten.

In den drei Häusern finden sich je fünf helle Eta- genwohnungen in unterschiedlicher Grösse und jeweils fein ausdifferenzierten Grundriss-Layouts. Allen gemein ist die klare Ausrichtung zur Aus- sichtsseite. Mittels Doppelflügeltüren zuschalt- bare Zimmer erweitern den offenen Wohn- und
Essbereich zu einer durchgehenden, fliessenden Raumabfolge. Durch die so erreichte Freispielung der Fassade wird der direkte Bezug zum umge- benden Landschaftsraum weiter verstärkt.

Der architektonische Ausdruck wird geprägt
durch den spezifischen Einsatz von materialechten Werkstoffen und einem konstruktiv konsequenten und zugleich spielerischen Umgang mit vertrauten Bauteilen.

Auf den ersten Blick zeichnend ist hier das Mauer- werk. Die Vorsatzschale des Zweischalenmauer- werks aus geschlämmtem Kalksandstein ruht auf einem Sichtbetonsockel. Die Maueröffnungen im Verblendmauerwek werden mittels Fertigteilstür- zen überspannt. Mit der Besonderheit, dass der klassische Verblendsturz, bestehend aus Stahl- betonkern und vorgesetzter Ziegelschale, hier entsprechend seiner Funktionen aufgeteilt wird. Überspannen und Verblenden werden separiert und beide Bestandteile sichtbar gemacht. Der Grenadiersturz aus Klinker wird dabei klassisch gemauert und leitet, über seine dekorative Gestal- tungsfunktion hinaus, die Auflasten des darüber befindlichen Mauerwerks auf den darunterlie- genden Betonfertigsturz weiter. Dieser wiederum sorgt für die Übertragung auf das angrenzende Kalksandsteinmauerwerk. Nebst dem Einsatz von Klinker als den Kalksandstein kontrastierendes Zierelement kommt er ferner im Bereich der Balkonabstützung zu einer tragenden Anwendung und betont hier die Vertikalität der als Eckrisalite ausformulierten Aussenräume.
Die Stofflichkeit des Doppelschalenmauerwerks aus Kalksandstein und Normalbackstein soll nicht nur nach aussen hin zeichnen sondern
gleichermassen im Innenraum spürbar bleiben. So werden die Normalbacksteinwände lediglich weiss gestrichen und wo sich das Tragwerk auf Stützen reduziert werden die Steine sogar ganz roh belas- sen. In ebenso direktem Umgang mit den Material- eigenheiten von Zement, werden die Betondecken,
-wandscheiben und der Anhydritboden sichtbar belassen. Die Schreinerarbeiten aus Kirschbaum- holz sorgen mit ihrer Naturbelassenheit für eine warme Atmosphäre.