Das schützenswerte Vorstadthaus wurde als klassisches Arbeiterhaus anfangs des 20. Jahrhunderts mit zwei Wohngeschossen und einem unbeheizten Dachgeschoss erbaut. Die Aufgabe bestand darin das Wohnhaus zu modernisieren und gleichzeitig den Charme dieses wertvollen Zeitzeugens zu erhalten. Es galt zudem eine Erweiterung für die zukünftige Wohngemeinschaft zu entwickeln.
Die bescheidenen Grundstückverhältnisse auf engstem Raum bildeten die Grundmasse des Neubaus. Alt- und Neubau stehen nicht dicht aneinandergebaut. Die Traufe des Altbaus bleibt unverkennbar erhalten. An dieser Stelle befindet sich der zur Zufahrtsstrasse hin orientierte neue Hauseingang. Der ehemalige Eingang auf der Hofseite wird als Zugang zum Garten benutzt. Die Dachform des Anbaus orientiert sich am Bestand. Der Wunsch der Bauherrschaft nach einem Holzbau wiederspiegelt sich nicht nur im Innenraum sondern auch im äusseren Erscheinungsbild. Der Kontrast zwischen Alt und Neu zeigt sich in der unterschiedlich gewählten Materialisierung. Die dunkle Holzfassade mit ihren in Kupfer eingefassten Rahmenfenstern vermittelt Eigenständigkeit. Der historische Bau mit Putzfassade und Dachziegel unterstreicht seine Beständigkeit.
Im Innern wurden nach historischem Vorbild die Gebäudeteile weitgehend erhalten. In der ehemaligen Küche dient beispielsweise der alte «Schüttstein» im neu konzipierten Badezimmer als Waschbecken. Bestehende Bodenbeläge wurden allesamt aufgefrischt und vermitteln eine gemütliche Wohnatmosphäre. Im Neubau zeugen die unbehandelten Brettstapeldecken und die Terrazzobodenbeläge von einer zeitlosen Architektursprache – ganz im Sinne der pragmatischen Bauweise der ehemaligen Arbeiterhäuser.
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