0

Dominique Meier

Residential building . FLIMS

Dominique Meier . Residential building . FLIMS Lukas Murer  afasia (1)

Dominique Meier Architecture . photos: © Lukas Murer Fotoarbeiten

Das Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie wurde auf einem unbebauten Grundstück im Siedlungsbestand von Flims geplant und realisiert.
Die ausgeprägte Hanglage des Grundstücks und der Blick zum markanten Flimserstein legen die Ausrichtung fest und bestim- men Form und Gestalt des Wohnhauses mit. Grosszügige Öff- nungen in der Fassade setzen das Innere der Wohnräume mit der Berglandschaft in Beziehung.

Der Weg durch die drei Geschosse enthüllt eine Abfolge ver- schiedener räumlicher Qualitäten. Die Grösse der Räume und deren Anordnung tragen den unterschiedlichen Funktionen der Geschosse Rechnung. Im untersten Geschoss umschlies-
sen die Wände private Kammern. Eine fliessende Abfolge durch unterschiedliche Räume prägt das mittlere Geschoss. Seinen Abschluss findet das räumliche Gefüge im obersten Geschoss mit einem offenen Raum, welcher durch das spitzzulaufende, prismenförmige Dach und die plastisch geformte Betonwand in Bereich unterschiedlicher Atmosphäre gegliedert wird.

Die Raumanordnung im untersten Geschoss ermöglicht zu einem späteren Zeitpunkt mit wenigen Eingriffen die Abgrenzung einer separat erschlossenen Einlegerwohnung.

Die Atmosphäre im Innern des Gebäudes ist geprägt durch weni- ge auserlesene Materialien, die naturbelassen zur Anwendung kommen. Der Hartbetonboden erzeugt zusammen mit den Sumpfkalkwänden eine bewusste Flächigkeit, welche die Wahr- nehmung der Räume als zusammenhängenden Raumsequenzen stärkt. Als Bruch veredeln raumhohen Seekiefer Einbauten und glänzende Glasmosaikflächen einzelne Orte und betonen diese als spezielle Momente in der Raumabfolge. Der Höhepunkt ist die Bibliothek im 2. Obergeschoss, welche sich als Einbau aus rohem Arvenholz als zeitgemässes Pendant zur traditionellen Bauernstube versteht.

Die Fassade des kristallförmigen Volumens ist mit rauhem, vor- verkohltem Holz (Sou Sugi Ban) verkleidet. Die Einschnitte sind im Gegensatz dazu grosszügige, strukturelle Öffnungen, welche flächig als Pfostenriegelkonstruktion mit seitlichen Metallabde- ckung ausgebildet sind. Zum einen schützt die Verkohlung des Holzes das Material auf natürliche Weise und zum anderen erin- nert es an die umliegenden Holzställe, welche über die Zeit von der Sonne ausgebrannt wurden.
_