HEIN architekten . photos: © David Schreyer . + nextroom
Vor Beginn der Planungsarbeiten an dieser anspruchsvollen Revitalisierung wurde eine dendrochronologische Bauphasendifferenzierung in Auftrag gegeben. Das verblüffende Ergebnis brachte zu Tage, dass der Gründungsbau, ein Zweiraum, aus dem Jahr 1393 stammt und dieser im Jahr 1494 zu einem Dreiraum mit Querflurgrundriss ergänzt wurde.
Das Haus ist somit eine der ältesten Hofstätten der Tannbergregion. Die hervorragend erhaltene hochgotische Bohlen-Balken-Decke (1393/94) ist gar ein landesweites Alleinstellungsmerkmal dieser Bauzeit. Zu Beginn der Planungsarbeiten im Jahr 2015 war die Bausubstanz in nahezu einsturzgefährdetem Zustand. Obwohl das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stand, entschloss man sich keine Kosten und Mühen zu scheuen um ein Maximum an alter Bausubstanz und “Geist” des Gebäudes zu erhalten. Während der älteste Teil des Hauses (Stube und Oberstube) erhalten werden konnte, musste die Eingangsachse rekonstruiert werden. Ostseitig wurde, anstelle des in den 50er Jahren abgebrochenen Wirtschaftsteils, ein kompakter Zubau in Massivholzbauweise mit Zirbenoberfläche angeordnet. Aufgrund der Notwendigkeit einer neuen Fassade nach außen hin kaum erkennbar, ist der Innenraum des Hauses geprägt vom harmonischen Zusammenspiel mittelalterlicher und neuer Bauelemente.
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