new Indoor Swimming Pool . Appenzell
PETER MOOR . renders: © nightnurse images
Selected competition. Winning entry.
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Am Anfang stand das Bild eines ruhig in die Landschaft gesetzten Badetempels mit vertikalisierender Erscheinung und einem weit ausladenden Dach. Das neue Bad in Appenzell knüpft mit seinem modernen Holzbau an die regionale Bädertradition an und hat das Potenzial, durch seine Lage und seine Grösse eine Hauptrolle unter den lokalen Bädern einzunehmen. Seine Erscheinung hat etwas Majestätisches und versprüht zugleich filigrane Leichtigkeit und Eleganz. Reminiszenzen an die ortstypischen, kassetierten Fassaden schaffen den Bezug zum Ort und eine neue Interpretation von architektonischen Charakteristika. Das Projekt sucht nicht das Spektakel, sondern die Sinnlichkeit einer Bäderwelt: Licht, Luft, Landschaft, Natuürlichkeit. Diese Grundhaltung durchdringt das Konzept in jedem Massstab von der ortsbaulichen Setzung bis zur feinen Materialisierung. Die nähere Betrachtung der Situation und die Vertiefung des Raumprogrammes hat zu einer differenzierten Volumetrie geführt, welche sich wie ein Puzzlestück zwischen den benachbarten Bauten in die heutige Situation einpasst. Seine windradartige Form sucht den Dialog, füllt die Lücke auf und fungiert als Gelenk zwischen den grossmasstäblichen Bauten entlang der Hauptstrasse. Dank der Gliederung entsteht eine masstäblich verträgliche Situation; überdies bieten die drei bzw. vier in sich verschmolzenen Körper eine ideale Figur für die räumliche Aggregation des geforderten Raumprogrammes. Der Handlungsspielraum innerhalb der dreieckigen Parzelle mit Abstandsvorschriften zur Sitter und zu zwei bestehenden eingedohlten Bächen war äusserst knapp. Es galt eine Figur zu erfinden, welche sich ungezwungen in dieses Spielfeld einschreibt und sowohl innenräumlich als auch aussenräumlich dem Raumprogramm und der ortsbaulichen Situation gerecht wurde. Hilfreich waren nicht zuletzt bestehende Gebäudefluchten des heutigen Bades, welche auch künftig Abstandsunterschreitungen zur Sitter zulassen. Letztendes hat die Öffnung und Renaturierung des südseitigen Baches zur Klärung und Aufwertung der Situation beigetragen und dem Projekt mit dem angestauten Bach ein identitätsstiftendes Element verliehen. Peter Moor Zürich, 22. Mai 2018