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Eggenberger + Mader . Bearth & Deplazes

Haus am Platz . Fläsch

Eggenberger + Mader . Bearth & Deplazes . Haus am Platz . Fläsch (1)

Franziska Eggenberger + Michael Mader . Bearth & Deplazes Architekten . photos: © Menga von Sprecher . + arc-award

Das Projekt steht mitten im Dorfkern von Fläsch.
Das Haupthaus befindet sich an der südwestlichen Parzellengrenze und orientiert sich zum Dorfplatz hin. Der Anbau erstreckt sich Richtung Norden, während die bestehende Scheune die nordöstliche Ecke der Parzelle besetzt. Umfriedungsmauern, bzw. Gartenzaun markieren, wie in Fläsch üblich, die Grundstückgrenze.
Die Gebäudekörper spannen drei Aussenräume auf, welche auf unterschiedlichen Niveaus liegen. Der gepflästerte Vorplatz, der rückwärtige Gemüsegarten sowie der auf Wohnraumniveau liegende Blumen- u. Pflanzengarten.
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Der Altbau, welcher auf vier alten Gewölbekellern aufliegt, wurde umfassend saniert. Bis auf die Giebelwände im Dachgeschoss konnten die Aussenmauern grösstenteils erhalten werden. Im Innern wurde das Haus bis auf die erhaltenswerten Elemente wie z.Bsp. der Kaminhute vollständig ausgehöhlt. Die Holzbalkendecken wurden durch Betondecken ersetzt. Damit eine angenehme Raumhöhe erreicht werden konnte, wurde die Bodenheizung in die Decke eingegossen.
Ein wichtiges Merkmal des Altbaus ist der Dachrandabschluss. Das Ortdetail mit den minimal vorstehenden Dachziegeln orientiert sich an benachbarten Altbauten im Dorf. Das Gebäude wurde 3-seitig mit einer mineralischen Aussenwärmedämmung verkleidet und anschliessend gekalkt. Auf der Platzseite entschied man sich aufgrund der mechanischen Abnützungsgefahr für einen Wärmedämmputz.

Als Ergänzung zum bestehenden Wohnhaus wurde ein eigenständiger Anbau realisiert. Der überhohe, bis in den Giebel laufende Wohnraum in Sichtbeton bildet einen Bruch zu den eher gedrungenen Räumen im Altbau.
Die dunkel eingefärbte äussere Schale nimmt mit ihrer in der Tiefe versetzten vertikalen Bretterschalung Bezug zur verwitterten Holzfassade der bestehenden Scheune. Der „versteinerte Holzbau“ soll auch an die rückgebauten Holzanbauten auf der Parzelle erinnern.
Das in der vertikalen nach oben auslaufende Fassadenrelief nimmt Bezug auf den Fläscherberg im Hintergrund.

Die Grösse der Fenster wurde weitgehend beibehalten, während die Fensterpositionen auf die Innenräume abgestimmt wurden.
Neue markante Öffnungen in der Altbaufassade sind die Loggia und der Küchenausgang, welche zusammen mit den unterschiedlich tiefen Trichterleibungen das murale Wesen des Altbaus unterstützen.
Das Thema der tiefen Fensterleibungen spiegelt sich beim Anbau im Innenraum wieder.
Schräge Fensterleibungen aus Betonelementen lenken den Blick beim Nordfenster in den Garten und beim Westfenster in die Ferne.