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Ludwig Zitzelsberger

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Atelierhaus . Bobingen

Ludwig Zitzelsberger . photos: © Sebastian Schels

Am Ende einer langgezogenen Auffahrt in Bobingen, steht das grüne Atelierhaus. Gut eingebettet zwischen einer sehr heterogenen Bestandsbebauung, bildet es die Mitte auf dem Grundstück. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Wohnhäuser der Familienmitglieder der Bauherrin, Garagen und das denkmalgeschützte kosimosinische Schlösschen – der älteste Profanbau von Bobingen.

Die Bauherrin, eine Künstlerin, wünschte sich ein Atelier am Ort ihrer Kindheit. Entstanden ist ein 18m langer, eingeschossiger Neubau, der an eine Scheune erinnert. Er nimmt die Charakteristik der örtlichen Strukturen auf und macht daraus das prägende Thema. Das Einfache wird zum Grundprinzip: auf einer unbewehrten Bodenplatte wird ein klarer, langgestreckter Holzbau mit einem prägnanten Statteldach gesetzt. Die ganzheitlich durchdachten Details wie die grafische Faltung der Dachhaut zur Rinne, werden zu ausdruckstarken Elementen. Die Farbgebung und die Positionierung zur gut befahrenen Straße hin, geben dem scheunenartigen Haus eine selbstbewusste Außenwirkung.

Die strukturierte Klarheit setzt sich im Inneren des Ateliers fort. Der innere Treppenkern mit seinen tragenden Holzständerwänden zoniert den langgestreckten Bau in zwei Bereiche: den Atelierraum und den Wohnbereich. Im Kern findet sich auch Raum für Küchenzeile und Badezimmer. Der eingezogene Dachraum bietet ausreichenden Möglichekit zur Lagerung von Kunst und mindert die Raumhöhe im darunter liegenden Wohnbereich zugunsten einer gewünschten Geborgenheit. Die verwendeten Materialien und Konstruktionen sind denkbar einfach: Die bauteilativierte Bodenplatte wurde lediglich flügelgeglättet. Das sägeraue Faltwerk des Satteldaches bleibt im Atelierraum sichtbar und prägt die Atmosphäre. Wie bei einer Scheune können die großzügigen Fassadenöffnungen über außenliegende Schiebetore komplett verschlossen werden. Im Kontrast zu der grünen Bretterverschalten Fassade und der grünen beschieferten Bitumendachbahn, sind die Wände und die innere Dachkonstruktion weiß lasiert. Die bewusste fabliche Reduzierung bietet im Inneren gibt der Künstlerin die nötige Arbeitsatmosphäre mit guter Belichtung.

Die Malhalle kann flexibel auch für Ausstellungen genutzt werden, die Schiebetüren ermöglichen ein unterschiedliche Zuschaltbarkeit der Räume.
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Ort:
Bobingen
Bauzeit: 2022-2023
Projektleitung LP 1-8: Ludwig Zitzelsberger
Tragwerksplaner:
merz kley partner GmbH, Dornbirn BGF 124 qm, BRI 481 cbm
Kosten:
KG 200-700, brutto
406.000 €