Daniel Morber Architektur . photos: © Frank Schuppelius . + dam preis
Das denkmalgeschuetzte Gesamtensemble soll als geschlossene rheinhessische Hofreite erhalten und unter modernen und energetischen Gesichtspunkten saniert werden. Das Fachwerkhaus aus dem 15.-16. Jahrhundert als architektonisches Herzstueck der Anlage soll hierbei baulich mit dem Kelterhaus aus den 70er Jahren zu einer Wohneinheit verbunden werden. Das Kelterhaus mit seiner vorgehaengten Faserbetonfassade soll deutlich als modernes Bauwerk erkennbar gemacht werden und im historischen Kontext zur vorhandenen Bausubstanz stehen. Ein verglaster Zwischenbau verbindet beide Gebaeudeteile miteinander.
_
Das Kelterhaus im Westen der Anlage aus den 70er Jahren wurde mit einem Verbindungsbau zum Garten direkt an das Fachwerkhaus angebaut. Der Entwurf sieht vor, diese bauliche Verbindung wieder klar vom historischen Baubestand abzuloesen. Das Obergeschoss wurde zurueckgebaut und durch einen Dachstuhl, der sich an der Hoehe der Nebenanlagen und deren Dachform orientiert ergaenzt. Als bauliche Verbindung und klare optische Trennung der beiden Baukoerper wird ein transparentes Gelenk als Zwischenbau eingesetzt. Hierdurch entstehen Blickbeziehungen zum Innenhof und Garten und eine Verbindung von Innen- und Aussenraum.
Das Anwesen wurde vor der Umbau- und Sanierungsmaßnahme als Weingut genutzt. Es befindet sich im alten Ortskern von Saulheim und wird über eine Stichstrasse durch ein rheinhessisches Torhaus erschlossen. Das Grundstück (2000m²) steigt von der Straße um etwa 5m an, was auch der Grund für das sehr hoch anmutende Fachwerkhaus sein dürfte. Die Landschaftsarchitektur greift diese Geländetopographie auf und staffelt das Gelände in die drei Bereiche Innenhof, Kelterhaus und Garten. Weitere Gebäudeteile wie Scheune und Stallungen wurden im Zuge der Maßnahme saniert.
Im Fachwerkhaus wurde die urspruengliche Grundrissstruktur der Fachwerk- und Bruchsteinwaende erhalten und saniert. Der moderne Innenausbau wurde in den Materialien Holz, Rohstahl, Mineralwerkstoff und Beton ausgeführt und verbindet das puristische Kelterhaus raeumlich mit der historischen Bausubstanz. Die Treppen fuehren dieses Konzept fort und verbinden die einzelnen Gebaeudeteile und Funktionsbereiche durch Ihre Ausbildung und Materialitaet.
_
Projektteam
Jeannette Böhm, Architektin
Moritz Jennerich, Architekt
Christof Mallmann, (B.A.)
Dorothee Lahr, (M.A.)